Schöne Fotos machen Freude und sind neben einem wertvollen Erinnerungsstück natürlich auch eine willkommene Geschenkidee. Es liegt also nah, dass man sich mit der Kunst des Fotografierens etwas genauer beschäftigt. Vor allem sind es die Portrait-Aufnahmen, welche den ambitionierten Hobby-Fotograf immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Während der Fachmann die großen und kleinen Tricks ansprechender Bilder beherrscht, muss sich der Laie mühsam in das Themengebiet einarbeiten. Umso wertvoller sind die eigenen vielfältigen Erfahrungen in der Praxis und ein bisschen theoretisches Grundwissen im Vorfeld. Denn mit dem richtigen Licht werden auch die Gesichter der Modelle zum Strahlen und Leuchten gebracht!
Warum benötigt man gutes Licht?
Man benötigt einfach gutes Licht, damit die Aufnahmen zum Erfolg werden. Schließlich bedeutet „Fotografie“ so viel wie „mit Licht schreiben“. Also muss neben Technik und künstlerischem Geschick, beziehungsweise dem ästhetischen Anspruch auf das richtige Licht geachtet werden. Im Studio kann das Licht bewusst beeinflusst werden. Zum Beispiel mit einem Spot oder LED-Strahler, einem Striplight oder einer indirekten Beleuchtung. In der Natur ist dagegen ausschließlich natürliches Licht vorhanden. Dieses Tageslicht kann jedoch mit der Verwendung eines zusätzlichen Aufsteck-Blitzes auf der Kamera verstärkt werden. Ebenso ist ein integriertes Blitzlicht bei Kompakt-Kameras oder Foto-Handys möglich. Auf jeden Fall sollten Sie sich immer vor der Aufnahme über das richtige Licht Gedanken machen – es bestimmt die spätere Qualität des Fotos. Was passiert bei schlechtem Licht?
Wenn das Licht unzureichend ist oder es sich um direktes Gegenlicht handelt, wird die Portraitaufnahme zum Misserfolg. Letztlich können die Kontraste nicht klar erkannt werden, Details verschwimmen oder die gesamte Aussagekraft der Aufnahme geht verloren. Wer ein bewusst stimmiges Bild machen möchte, muss also auf die Gegebenheiten achten. Sollten diese wirklich ungünstig sein und die Kamera kann mögliche Lichtdefizite (Regen, Wolken, Nebel) nicht ausgleichen, so empfiehlt es sich, die Aufnahme zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff zu nehmen. So wird das Resultat sehr viel besser ausfallen und das Betrachten macht auch nach langer Zeit noch Freude.
Welche Arten von Licht / Leuchtmittel machen Sinn?
Selbstverständlich gibt es das normale Tageslicht. Doch auch hier gibt es durchaus Unterschiede. Es richtet sich nach der Temperatur, die in Kelvin angegeben wird. Das Spektrum reicht von kurzwellig zu langwellig. Entsprechend unterschiedlich ist die Wirkung. Fotografiert man zum Beispiel direkt am Mittag, zu Sonnenaufgang oder am späten Nachmittag. Man kann einen hellen, klaren Tag nehmen oder lieber leicht trübes Wetter mit einem bedeckten Himmel. Dieses Prinzip herrscht auch in Räumen. Mit dem jeweiligen Licht, seiner Stärke und Richtung können unterschiedliche Stimmungen erzeugt werden. Warmes, weiches Licht schmeichelt, kaltes Licht wirkt distanziert. Das Spiel mit Licht und Schatten schafft Struktur und verhilft dem Gesicht zu mehr Lebendigkeit. Vorzüge können somit betont werden und kleine Fehler können geschickt kaschiert werden. Verfremdungseffekte oder Highlights sind ebenso möglich. Wer mag, kann mit low-key oder hey-Key arbeiten, so entsteht noch mehr Dramatik. Die Bildberarbeitungs-Programme können einen möglichen Mangel an Licht während der Aufnahme ausgleichen. Das Experimentieren mit diversen Lichtquellen wie Lampen, Spiegeln, Kerzen kann für besonders ausdrucksstarke Bilder sorgen.
Lohnt sich der Einsatz von Profi-Equipment?
Das Equipment (Ausrüstung) ist natürlich daran beteiligt, ob eine Aufnahme hochwertig ist oder eher in minderer Qualität erscheint. Vor allem die Auflösung ist neben dem Licht ein entscheidender Aspekt. Ebenso wichtig ist aber auch das handwerkliche Können und das künstlerische Geschick des Fotografen. Wer seine Leidenschaft für das Fotografieren entdeckt hat und sich vor allem für das Gebiet der Portrait-Fotografie interessiert, wird eine ordentliche (hochwertige) Ausrüstung durchaus zu schätzen wissen. Sie haben jedoch bei jeder Kamera oder auch jedem schlichten Fotoapparat die Wahl: Entweder Sie entscheiden selbst und wählen die entsprechende Blenden-Zeit-Kombination oder Sie begnügen sich mit dem Automatik-Menü. Hier „entscheidet“ die Kamera für Sie und Sie werden immer einen Mittelwert der Lichtsituation, dem Motiv, der Entfernung berechnet bekommen. Zudem steht Ihnen die Wahl zwischen digitaler und analoger Fototechnik zur Auswahl. Am häufigsten wird natürlich die digitale Fototechnik. Aber noch immer wählen einzelne Fotografen bewusst die analoge Technik. Dies macht vor allem Sinn, wenn ein eigenes Fotolabor vorhanden ist. Auch im Labor kann die Qualität der Portrait-Aufnahmen nochmals gehoben werden. Unterschiedliche Arten der Entwicklung sorgen für unterschiedliche Ergebnisse auf dem Fotopapier.
Welches gibt es?
In der Tat sind die jetzigen Foto-Handys eine gute Alternative zur Profi-Ausrüstung geworden. In der Vergangenheit war dies leider nicht so. Doch derzeitig werden sehr gute und leistungsstarke Smartphones mit entsprechenden Bearbeitungsprogrammen (zum etwas höheren Preis) angeboten. Darüber hinaus gibt es natürlich die praktischen Kompaktkameras, die Bridge-Kameras oder eben die echten Spiegelreflex-Profi-Kameras mit Wechsel-Objektiven. Neben den führenden Marken wie Canon und Nikon stehen natürlich zahlreiche weitere Anbieter zur Auswahl. Zusätzliches Equipment wie Stativ und Filter sorgen für ein noch besseres Ergebnis beim Fotografieren. Die Preislagen der einzelnen Modelle bewegen sich in einem ziemlich umfangreichen Rahmen. Jeder sollte für sich entscheiden, wie viel Budget zur Verfügung steht und welches Ergebnis man sich wünscht. Ein ganz guter Leitsatz hierbei: Nicht der Body der Kamera ist das Wichtigste, sondern die Qualität der Objektive.
Weitere Tipps für Portraitfotos?
Neben den sprichwörtlichen Schnappschüssen (die mitunter gut werden können), sollte man sich für die Fotos in der Tat Zeit nehmen. Treffen Sie die erforderlichen Vorbereitungen: Die Kamera-Ausrüstung muss parat sein, die passende Location gefunden sein und auch der zu Fotografierende sollte motiviert sein. Versuchen Sie gleich mehrere Fotos mit unterschiedlichen Kamera-Einstellungen. Variieren Sie mit der Belichtungsdauer. Spielen Sie mit Schärfe und Unschärfe. Es kann zum Beispiel sehr reizvoll sein, wenn Sie den Focus auf einen bestimmten Punkt des Gesichts legen. Man spricht von partieller Schärfe, welche die Vorzüge einer Portrait-Fotografie darstellt. Der Rest ist leicht verschwommen und der Hintergrund ist nur noch zu erahnen. Setzen Sie die Beleuchtung unterschiedlich und fotografieren Sie aus der Bewegung heraus. Es ist wichtig, dass die Aufnahmen eine Natürlichkeit besitzen und nicht zu gestellt wirken. Jedes fotografierte Gesicht sollte eine Geschichte erzählen.